Nachhaltigkeit
Nachhaltige Entwicklung
Definition
(eng. sustainable development) Entwicklung, die den Bedürfnissen der jetzigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeinen künftiger Generationen zu gefährden, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Sie umfasst
Ökologische Dimension Für kommende Generationen soll eine intakte Natur und Umwelt erhalten bleiben.
Wirtschaftliche Dimension Menschen und Unternehmen sollen so wirtschaften, dass eine dauerhafte Grundlage für Arbeit und Wohlstand geschaffen wird.
Soziale Dimension Es soll auf Dauer eine zukunftsfähige, gerechte lebenswerte Gesellschaft erreicht werden.
Grundprinzipien
Generationenverantwortung Die heutige Generation hat das eigene sowie das Wohlergehen der nachfolgenden Generationen im Sinn.
Kohärenzprinzip Einsicht, dass soziales, ökonomisches und ökologisches Handeln nur dann zu einer nachhaltigen Entwicklung führen kann, wenn alle drei Bereiche miteinander verknüpft werden.
Partizipationsprinzip Einbeziehung möglichst vieler Akteure (Wirtschaft, Wissenschaft, gesellschaftliche Gruppen, Bürger*innen) in die Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien, um eine größtmögliche Akzeptanz auf der Grundlage demokratischer Legitimation zu erreichen.
Gemeinsames Handeln von Industrie- und Entwicklungsländern Das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung ist verbunden mit der Anerkennung der Tatsache, dass Staaten unterschiedlich zur Umweltzerstörung und Ressourcenausbeutung beitragen und damit unterschiedliche Verantwortungen für die Wiederherstellung des Ökosystems tragen.
Sustainable Development Goals (SDGs)

Agenda 2030
- Nachhaltigkeitsziele der UN
- SDGs sollen bis 2030 erreicht werden
- "Fahrplan" für eine nachhaltige Entwicklung
5 Kernbereiche - 5 Ps
Englisch | Deutsch | SDGs |
---|---|---|
People | Mensch | 1-6 |
Prosperity | Wohlstand | 7-10 |
Planet | Planet | 11-15 |
Peace | Frieden | 16 |
Partnership | Partnerschaft | 17 |
Kritik
- Wirtschaftswachstum beruht fast immer auf Ressourcenverbrauch und führt damit zu ökologischen Schäden (<=> Widerspruch zur Nachhaltigkeit)
- Umsetzung verläuft viel zu langsam
- Mangelnde Kontrollmechanismen und fehlende Sanktionsmaßnahmen (Freiwilligkeit)
- Umsetzungsfortschritt hängt vom BIP ab
- Ziele zu offen formuliert, zu viel Interpretationsspielraum
- Ziele zu wenig ambitioniert und zu unklar formuliert
- schnell fortschreitender Klimawandel
- keine strikten, gemeinsamen Vorgaben
- Ressourcenverbrauch --> keine Änderung erkennbar
- keine Veränderung der weltweiten Wirtschaftsstruktur
- Wirksamkeit der Ziele fragwürdig
Modelle des Nachhaltigkeitsprinzips

Nachhaltigkeitsdreieck (=3 Säulen)
- Aspekte: Wirtschaft, Umwelt & Soziales
- die drei Bereiche sind voneinander abhängig und sollten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen
- Änderungen in einem Bereich können Auswirkungen auf die anderen haben
Nachhaltigkeitsviereck
- ursprüngliche Aspekte + Politik & Kultur
- Politik im Sinn von "Good Governance", d.h. demokratische Politikgestaltung
- Kultur im Sinn von Lebensweisen und Konsumverhalten einer Gesellschaft
- alle Dimensionen müssen in Einklang gebracht werden
Leitplankenmodell
- nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand können nur innerhalb der planetaren (Klimawandel...) und sozialen (Menschenrechte...) Belastbarkeitsgrenzen erreicht werden
- Unterschied: anstatt einem "optimalen" Zustand gibt es Grenzen in denen wir uns bewegen können
Messen der Nachhaltigkeit
CO2-Fußabdruck
- Maß für den direkten und indirekten Gesamtbetrag von CO2-Emissionen von Aktivitäten oder der Lebenslaufzeit eines Produktes
Ökologischer Rucksack
- Menge an Ressourcen, die bei der Herstellung, dem Gebrauch und der Entsorgung eines Produktes oder eine Dienstleistung verbraucht werden.
Ökologischer Fußabdruck
- Fläche auf der Erde, die notwendig is, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen
- beinhaltet Fläche für: Produktion von Kleidung/Nahrung, Bereitstellung von Energie, Müllentsorgung & Binden des durch menschliche Aktivität freigesetzten CO2